Die ev.-luth. Auferstehungskirche betreibt eine am Gemeinwesen orientierte Arbeit im eigens dafür angemieteten Stadtteilladen. Teilnehmende der Angebote sind Familien in benachteiligten Lebenssituationen, zB. mit Migrationshintergrund, kinderreiche Familie und oftmals auch alleinerziehende Mütter und Väter und ihre Kinder, oft auch junge und sehr junge Mütter, die zwei oder mehr Kinder erziehen.
Im Rahmen der laufenden Arbeit des Stadtteilladens legen wir in der zweiten Jahreshälfte 2025 einen besonderen Schwerpunkt auf die Förderung dieser letzteren Zielgruppe. Durch besondere Maßnahmen mit der Zielgruppe wie gemeinsames Kochen und Backen, Filmvorführungen, Tagesausflüge, Ferienprogramme, die der Bewegungsförderung der Kinder dienen (Judo und Schwimmkurse) sowie regelmäßige Beratungsangebote der Alleinerziehenden sollen Teilhabemöglichkeiten eröffnet, Motivation und Eigeninitiative gestärkt und soziale Kompetenzen gefördert werden. Insbesondere der Wunsch nach Angeboten in den Sommer- und Herbstferien wurde wiederholt an die Mitarbeitenden im Stadtteilladen herangetragen. Denn Alleinerziehende haben oft nur geringe Möglichkeiten, mit ihren Kindern die Ferienzeit zu gestalten oder gar zu verreisen oder ihren Kindern Gestaltungs- oder Teilnahmemöglichkeiten zu gewähren. Aber sie bringen sich gern in eine gemeinsame Ferienplanung mit den Verantwortlichen des Stadtteilladens ein. Durch die Einbeziehung von Eltern und Kindern in die Angebotsplanung für die Ferien, wird die spezifische Zielgruppe in deutlich besserer Weise erreicht als von den Angeboten der städtischen Ferienprogramme. So ermöglicht z.B. die gemeinsame Planung eines Tagesausfluges an die Nordsee Partizipation und Teilhabe und schafft nachhaltig stärkende Erlebnisse für die Familien. Es ist unser Anliegen, die Nachbarschaft im Stadtteil zu stärken und weitere Möglichkeiten für Kommunikation, Netzwerkaufbau und Austausch auszuloten.
Alleinerziehende Personen haben aufgrund der Mehrfachbelastung durch die alleinige Verantwortung für Kindererziehung und Haushaltsführung, wegen mangelhaften Kinderbetreuungsangeboten und meist fehlender Mobilität nur bedingt teil am gesellschaftlichen Leben vor Ort. Manche haben keinen Schulabschluss aufgrund sehr früher Mutterschaft. Die Mehrheit ist ohne berufliche Ausbildung. Fast alle sind ohne Erwerbseinkommen, beziehen Transferleistungen und leben an bzw. unter der Armutsgrenze.
Vor Jahren sammelte die Kirchengemeinde schon gute Erfahrungen mit einer Initiative „Eltern kochen für ihre Kinder“. Dabei kochten überwiegend alleinerziehende Mütter auf der Basis von Gegenseitigkeit mehrmals in der Woche für sich und ihre Kinder in der Küche des Gemeindehauses der Kirche ein Mittagessen. Die Kirchengemeinde subventionierte die Initiative durch Lebensmitteleinkauf und Bereitstellung von Räumlichkeiten, Geräten und Energie, so dass die Mitglieder der Initiative lediglich einen Eigenbeitrag von 1 Euro pro Essensportion bezahlten. Auf diese Weise wurden Alleinerziehende motiviert, unterstützt und angehalten, ihre Verantwortung gegenüber ihren Kindern wahrnehmen zu können. Soziale und nachbarschaftliche Kontakte sind entstanden, die weit über das Mittagessenkochen hinausreichen. Erst als nach fast einem Jahr das Engagement der beteiligten Eltern nachließ, wurde die Initiative deshalb beendet. An diese grundsätzlich sehr positive Vorerfahrung wird jetzt mit einem neuen Projekt angeknüpft.